Bonbonkacker
Im ersten Halbjahr 2024 habe ich in Zusammenarbeit mit dem UNIKATUM Kindermuseum in Leipzig den Bonbonkacker aka. den Goldesel entwickelt.
Anders als in der Märchenvorlage braucht man diesen Esel allerdings nicht aufzufordern "sich zu strecken", es genügt ihm aus dem angehängten Futter das richtige auszusuchen und ihn zu füttern um ihn zum bonbonkacken zu animieren.
Das interaktive Objekt war in vielerlei Hinsicht ein spannendes Projekt. Obwohl der Esel ein hochkomplexes technisches Innenleben besitzt musste er von Aussen mit den mehr oder weniger liebevollen Berührungen von Kindern zurechtkommen, weshalb ein einzelnes Auge das einzige nutzbare Interface ist um den Esel gleichzeitig lebendig erscheinen zu lassen aber auch die Kommunikation mit den Nutzenden zu tragen.
Das Auge
Das Auge des Esels erhielt besondere Aufmerksamkeit. SChließlich muss es dem Esel Leben einhauchen und gleichzeitig den Nutzer:innen klarmachen, ob sie das Richtige oder das Falsche gefüttert haben, ob der Esel gerade dabei ist zu kacken, einen Verdauungsschlaf zu halten oder bereit ist für frisches Futter. Konkstruktiv war es mir ein Anliegen, die zum Schutz notwendige Kunststoffkuppel so gut wie Möglich auszufüllen, damit nicht der Eindruck entsteht, das der Esel eine Taucherbrille trägt. Gestalterisch sollte sich das weitgehend 3D-gedruckte Teil in den Stil der Illustrationen des gesamten Zoos der Fabeltiere einfügen. Dabei erwies es sich als äußerst praktisch, dass ich der dafür beauftragte Illustrator war.
Der Bonbonauswurf
Den Bonbonauswurf auszutüfteln hat einen großteil der Arbeistzeit für dieses Projekt verschlungen. ES kling recht einfach: Wenn jemand das richtige Futter reinsteckt, dann kommt ein Bonbon hinten raus. Aber wie?
Zunächst musste ich einige Ansätze verwerfen. Ein überdimensionierter PEZ-Spender benötigt alle Bonbons fein säuberlich aufgereiht - und in derselben Orientierung - übereinenader. Das Reservoir wäre damit ein Rohr, dass um genug Bonbonss, für einen einzelnen Betriebstag zu fassen, viele Meter hoch sein müsste.
Eine der ersten Ideen, aus einer Art Silo am unteren Ende mit einer Förderschnecke die Bonbons herauszuziehen barg gleich mehrere große Probleme. Zum einen hatte dieser Aufbaue bei ersten Tests den Hang sich durch eingeklemmte Bonbons selbst zu zerstören. Zum anderen muss für diese Art von Auswurf das Silo sich nach unten verengen. Fachmenschen sprechen dann von der Gefahr einer Brückenbildung. Einzeln verpackte Bonbons sind besonders gut darin, sich so miteinander zu verkeilen, dass nichts mehr nachrutscht, obwohl noch genug im Behälter ist.
Zum Glück bin ich nach wiederholter Recherche auf den Mechanismus eines großen Drehtellers gestoßen, der am unteren Ende eines großen gleichblebend dicken Rohres sitzt. Der Drehteller nimmt, vereinfach gesagt, die Bonbons in seiner Drehbewegung mit und sie schieben sich entlang eines Keils dann selbst nach außen. Nachdem ich die passenden Spaltmaße, die klein genug sein müssen, damit sich kein Bonbon darin einklemmen kann, aber groß genug, dass hineingerutschte Zipfel der Bonbonverpackung nicht festklemmen, gefunden hatte, war dieser Mechanismus sehr robust. Aus einem großen Vorrat an Bonbons werden zuverlässig einzelne Bonbons ausgegeben, ohne dass sich der Mechanismus selbst zerstört. Okay, manchmal kommen zwei statt einem Bonbon heraus, aber dafür ist es niemals keins. Beschwerden seitens der Kinder sind also eher nicht zu erwarten.
Zoo der Fabeltiere
Der Bonbonkacker ist Teil der Ausstellung "Zoo der Fabeltiere". Auch die anderen Fabeltiere, wie die Yetin, Nessi oder der dreiköpfige Drache wurden von mir illustriert.
Lust auf Interaktion?
Kontaktiere mich gerne, wenn du an einer Zusammenarbeit interessiert bist, oder einfach mehr erfahren möchtest.
Ich freue mich immer über neue Projekte und bespreche gerne individuell mit dir, wie ich dich bei deinem Vorhaben unterstützen kann.
Email schreiben